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Monster:
Nichtmess­bares zum
Leben erwecken

07

Blockchain: Leise rieselndes Geld statt explosives Wachstum

Im Jahr 2008 erfand der Programmierer Satoshi Nakomoto – das ist ein Pseudonym, der wahre geniale Kopf hinter der Digital­währung ist bis heute unbekannt – den Bitcoin. Damit war zum ersten Mal eine Währung geschaffen, die auf der Blockchain-Technologie basiert.

Ein Penny, ausgeliehen bei der Geburt unsers Erlösers auf Zinses­zinsen zu 5 %, würde schon jetzt zu einer größeren Summe herangewachsen sein, als enthalten wäre in 150 Millionen Erden, alle von gediegenem Gold. Aber ausgelegt auf einfache Zinsen, würde er
in derselben Zeit nur angewachsen sein
auf 7 Shilling, 4 ½ Pence.

(Richard Price, 1772)

Unser Geld, Dollar, Euro, Franken, Yen und wie sie alle heissen: All dieses Kreditgeld entsteht im Moment einer Kreditvergabe aus dem Nichts und verschwindet im Moment der Rückzahlung oder des Ausfalls wieder. Was bleibt ist der Zins. Die Reichen erteilen die Kredite – und erhalten so die Rendite. Die anderen erarbeiten das Wachstum, das den Zins finanziert. Das ist die Realität, das ist das System.

Weil laufend neue Kredite vergeben werden (um weiter Geld zu schöpfen), steigt der Zins stetig. Kreditgeld ist immer eine Blase – per definitionem, weil der Zinseszins zu einem exponentiellen Wachstum führt. Allein Wachstum verhindert das Platzen dieser Blase: und zwar immer mehr Wachstum. Die Alternative dazu ist der Crash, die Rezession, der Wertverfall des Geldes.

Die Blockchain ermöglicht uns, Geld zu schaffen, das ohne diesen Zins auskommt. Dieses Geld entsteht durch Teilhabe am Geldsystem und der Geldschöpfung. Blockchain ist vielleicht die neue Schmiede des Geldes, der Knotenpunkt des Vertrauens, an dem im Moment die Banken, die Versicherungen und die Staaten sitzen. Geldschöpfung, Wertsicherung und Geldaufbewahrung – die zentralen Aktivitäten des Geldsystems verändern sich gerade fundamental. Wenn wir es richtig machen, entsteht daraus Geld, das leise auf das Haupt der Fleissigen rieselt; Antigeld, das dem Wachstum ein nicht wachsendes und trotzdem werthaltiges Spiegelbild gegenüberstellt und ermöglicht, dass alles anders wird, auch wenn die agierenden Menschen dieselben bleiben.

Geldschöpfung

Geld entsteht in unserer Gesellschaft bisher nur durch Kredit. In der Blockchain-Technologie jedoch entsteht Geld durch Teilnahme am und Mithilfe beim Erhalt des Systems. Die Schöpfer des Geldes sind in der Blockchain die «Miners» – eine Art Mineure des digitalen Goldrausches. Als Miner hat theoretisch jeder mit einem Computer die Möglichkeit, selbst Geld zu erschaffen. Denn die Miners werden hin und wieder mit digitalem Geld belohnt, wenn sie die Rechenpower ihrer Computer zur Verfügung stellen, um Transaktionen technisch (kryptografisch) abzusichern und neues Geld zu schöpfen – eine Art unkontrollierbare Geldentstehung durch die Teilnehmer des Systems. Die Rechenleistung der Miners ermöglicht zudem die typische dezentrale Struktur der Blockchain (die Informationen sind auf vielen Rechnern stets mehrfach abgespeichert). Die Geldschöpfung geschieht also nicht zentral durch eine Bank oder eine Zentralbank, sondern dezentral durch die Rechenpower der Miner. Kryptowährungen machen es sich zunutze, dass alles, was als Geld akzeptiert wird, tatsächlich Geld ist. Solange es Personen gibt, die bereit sind, für digitale Währungen «echtes» Geld einzutauschen, hat es einen nominellen Wert – und sei dieser noch so klein.

Wertsicherung

Die zweite Funktion der Banken im aktuellen Geldsystem ist die Absicherung von Transaktionen. Wenn eine Wertverschiebung im Finanzsystem stattfindet, stellt die Bank sicher, dass der Empfänger den versprochenen Wert erhält und dieser Wert im Anschluss nicht mehr im Besitz des Senders ist. Die Blockchain stellt diesem Vorgehen ein dezentralisiertes, von den Miner betriebenes Kontobuch gegenüber, das als Transaktionsprotokoll auf allen teilnehmenden Rechnern gespeichert ist. Dieser transparente Zugriff auf alle Ereignisse in der Blockchain sichert den Wert von Übertragungen ab. Eine Technologie digitaler Signaturen stellt dabei die Anonymität der Teilnehmer sicher und ermöglicht gleichzeitig die eindeutige und sichere Zuordnung aller Guthaben. Die Blockchain ist sowohl völlig transparent als auch anonym, sodass jeder Teilnehmer immer nur gemäss seinen Berechtigungen über Details informiert ist, während die Transaktionen an sich jedoch für jeden einsehbar sind. Durch die kryptografische Verschlüsselung ist die Wertsicherung über Blockchain gewährleistet und für Personen mit den entsprechenden Zugriffsrechten stets abrufbar.

Geldaufbewahrung

Banken sorgen im heutigen Geldsystem über Bankkonten, Anlagen und Schliessfächer für die Aufbewahrung von Geld. In der Blockchain wird die Geldaufbewahrung über digitale Geldbörsen sichergestellt. Die Blockchain selbst ist ein riesiges Kontobuch, das alle Transaktionen speichert und jederzeit abrufbar macht. Kryptografische Währungen können beliebig in Teile gestückelt und mit minimalen Transaktionskosten gehandelt oder in andere Währungen transformiert werden. Da es keine zentrale Instanz gibt, können Transaktionen auch nicht von einer Zwischenstelle kontrolliert oder rückgängig gemacht werden – keine Information, die in die Blockchain geschrieben wird, geht je verloren. Durch die kryptografische Verschlüsselung ist die Anonymität zumindest potenziell jederzeit gegeben und Hacker haben keine Chance, die Blockchain – sofern sie fehlerfrei programmiert ist – zu verändern und Geld zu stehlen. Die einzige Schwachstelle ist der Inhaber der digitalen Geldbörse, der seine Zugriffsdaten sicher verwahren muss.

Transaktionen in der Blockchain

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