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Monster:
Nichtmess­bares zum
Leben erwecken

02

Innovation: ein Teflon-Wort entschlüsselt

Wie können wir die Zukunft unserer Gesellschaft gestalten? Wir suchen nach etwas Neuem, etwas umfassend Nützlichem und nach etwas, was Realität werden kann. Und genau diese drei Faktoren (neu, real, nützlich) definieren den Bereich der Innovation.

Der Begriff Innovation ist so omnipräsent in Wirtschaft und Forschung, dass er zu einer Worthülse geworden ist, in die jeder genau das reininterpretiert, was ihm gelegen kommt: Produktinnovation, Wachstumsinnovation, wissenschaftliche Innovation, soziale Innovation, technologische Innovation usw. Je stärker der Begriff sich verbreitete, desto unpräziser wurde er – heute ist er ein Teflon-Wort ohne Bedeutung.

Neue, reale und nützliche Erfindungen in Organisationen sind für die Entwicklung einer nachhaltigen Gesellschaft dennoch zentral. Versuchen wir deshalb den Begriff Innovation in die polare und doch komplexe Welt einzuordnen, die wir in den bisherigen Kapiteln skizziert haben. Innovation gliedert sich nach dieser Betrachtung in drei Formen, die unterschiedliche Ziele verfolgen:

Drei Arten von Innovation
Inkrementelle Produktinnovation
Wachstumsinnovation
Holistische Erneuerung

Eine inkrementelle Innovation optimiert in erster Linie bestehende Produkte und Services und strebt nach effizienteren und günstigeren Prozessen. Diese Art von Innovation ist gut messbar; ein neues Produkt muss sich besser verkaufen und ein neuer Prozess effizienter sein. Unternehmen sollen durch inkrementelle Innovationen fit gemacht und auf neue Trends ausgerichtet werden, wobei bestehende Produkte und Services erhalten bleiben oder verbessert werden. Dazu gehören vor allem Produkt- und Service-Innovationen sowie Marketing-Innovationen. Gefragt sind hauptsächlich Fachwissen und gutes Management.

Dabei steht die ganzheitliche Neuentwicklung von Geschäftsmodellen im Vordergrund. In einer volatilen Welt soll so ein neues und nachhaltiges Wachstum geschaffen werden. Es werden neue Märkte und Nischen gefunden, die von der Konkurrenz noch nicht besetzt sind. Diese Innovationsart findet vor allem auf der strategischen Ebene statt. Oft wird sie durch ein eigenes Innovationsteam, in einem separaten Unternehmen oder Start-up umgesetzt, damit die Strukturen und die Kultur eines etablierten Unternehmens dem Neuen nicht im Wege stehen – man weicht dem Monster bewusst und von Anfang an aus. Digitale Kapitalisten schaffen so disruptive Produkte und Servicess.

Eine holistische Erneuerung in Organisationen bewegt sich weg von der rein messbaren Seite der Welt hin zur Würdigung des menschlichen Potenzials. Es werden aktiv Räume für einen verstärkten Austausch, für Schwarmintelligenz sowie Methoden geschaffen, die die Empathie fördern. Dem menschlichen Potenzial wird Zeit und Raum gegeben und eine neue Art von messbarer Belohnung soll neue Geld-ähnliche Anreize schaffen. Eine holistische Erneuerung ist eine Innovation ohne den Zwang zur Gewinnmaximierung, zum Profit oder zum Wachstum. Dabei vernetzen sich Organisationen verstärkt lokal untereinander und arbeiten aktiv an einer nachhaltigen Zukunft. Sie ermöglicht es Unternehmen, weiterhin neue Daten zu produzieren ohne den Zwang zum direkten Wachstum. Eine solche Form der institutionellen Veränderung wird dringend benötigt: Andernfalls droht unsere moderne Welt an den komplexen Problemen unserer Zeit zu scheitern.

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