Monster:
Nichtmessbares zum
Leben erwecken
12
Räume des Experimentierens schaffen
Wie Kreativität entsteht ist in den letzten Jahren eingehend erforscht worden – das Wissen füllt mittlerweile ganze Bibliotheken. Jedoch fliessen diese Erkenntnisse zu selten in den Alltag von
Organisationen ein. Sie verharren in den bekannten Tretmühlen und Hamsterrädern. Ein
spontanes Brainstorming stellt oftmals den
Höhepunkt unternehmerischer
Kreativitätsergüsse dar.
Um holistische Erneuerung zu betreiben, benötigen wir Räume, in denen wir uns analog, persönlich sowie ohne Zwang zum direkten Profit austauschen. Nur so können wir eine neue Kultur des Miteinander schaffen, in der wir nicht nur strukturiert, sondern auch frei und wild arbeiten. Neues kann nicht auf alten Pfaden entdeckt werden, daher muss eine Kultur des kreativen Austausches gepflegt und gefördert werden. Unternehmen der Zukunft stehen vor der Herausforderung, solche Kreativräume zu schaffen und sie Menschen zur Verfügung zu stellen.
Kreativräume schaffen
In einer digitalen Superinfrastruktur und einer Welt voller Virtualität werden viele Gewerbe-, Verkaufs- und Arbeitsflächen obsolet. Trends wie Co-Working, Automatisierung und Virtual Reality sorgen dafür, dass wir Arbeit effizienter gestalten. Aufgrund dieser neuen Arbeitsformen werden viele attraktive Räume nicht mehr gebraucht. Das Arbeiten wird dezentraler, offener, kurzfristiger und flexibler. Um menschlichere Entscheidungen zu treffen und komplexe Probleme zu lösen, müssen wir uns neben dem digitalen Fortschritt jedoch verstärkt persönlich im Hier und Jetzt austauschen und gemeinsam lernen. Dafür sind neue, kreativitätsfördernde Räume gefragt – eine wichtige Investition in die künftige Kultur von Organisationen.
Probleme und Lösungen visualisieren
Der Mensch vereinigt viele Polaritäten in sich. Auch unser Verstehen und die Fähigkeit zur Kreativität hängen von zwei unterschiedlich arbeitenden Hirnhälften ab – der rechten kreativ-bildnerischen und der linken Hirnhälfte mit ihren linguistisch-logischen Prozessen. Meetings von Unternehmen finden hingegen meist nur verbal statt und vernachlässigen die
Fähigkeiten der rechten kreativen Hirnhälfte. In Kreativräumen ist es deshalb unerlässlich, zu zeichnen, zu basteln, Prototypen zu erstellen, Videos und Fotos zu machen und so holistische Ergebnisse aus Kreativprozessen zu erzielen.
Kreativmethoden einsetzen
Brainstorming ist die einfachste und beliebteste, jedoch auch eine sehr unergiebige Kreativmethode. Daneben gibt es Hunderte von inspirierenden Wegen, die in Kreativräumen eingesetzt werden können. Unternehmen sollten dieses Wissen nutzen und Ungewissheit sowie Irritation als erwünschten Zustand zulassen – erst daraus können wirklich neue Ideen und Herangehensweisen entstehen.
Soziale Verbindungen stärken
Einer der höchsten Hindernisse für wirklich kreative Prozesse in Organisationen ist die institutionelle und soziale Autorität. In einem Umfeld, in dem keine Gleichheit herrscht, ist die Entscheidung meist schon im Vornherein gefallen: Allein die Meinung des Chefs zählt. In Kreativräumen sollte jedoch jede Meinung gleich viel gelten und Scheitern sollte Pflicht sein als ein unerlässlicher Teil ständigen Lernens. Nur so können sich Teams bilden, die Empathie leben – sowohl innerhalb der Gruppe als auch mit den Personen ausserhalb des Kreativraums. Je breiter und diverser eine Gruppe ist und je weniger hierarchisch ihre Struktur ist, desto höher ist die Chance, wirklich Grosses zu schaffen.